Samstag, 14. Juni 2014

Bodenbearbeitung mit Pferd

Im Museumsdorf Volksdorf wird die Ackerfläche natürlich mit den Schleswigern vorbereitet. Und so wurde auch diesen März zum Pflügen losgezogen. Ich war beim Seminar dazu dabei:

Geübt haben wir mit Schwing- und Karrenpflug. Der Karrenpflug hat, wie der Name andeutet, einen Karren mit Rädern als Führung. Der Schwingpflug dagegen hat keine Führung und wird durch den Menschen, der dahinter läuft, ähnlich wie bei einer Schubkarre gehalten. Das sieht alles so einfach aus, wenn man zuschaut! Als wenn man nur hinterher spaziert und schaut, ob es gut läuft. Nein. Es brauch Kraft und Konzentration die Arbeitstiefe (wie tief wird die Furche) und -breite (wie breit wird sie, also wie weit ist der Abstand zur vorherigen Furche) zu steuern. Je nach Stelle des Ackers war es schwierig, dass das Messer nicht zur Seite abrutscht und man buchstäblich "aus der Bahn" geworfen wird. Das heißt dann anhalten, zurück, neu ansetzen. Das war besonders der Fall, wenn die Erde schwer und fest war oder alles etwas unregelmäßig. Also wenn die vorherige Furche, an der man ja entlang arbeitet, schlangenlinienförmig war oder ungleich tief. Der Boden war übrigens etwas zu nass an den Tagen und daher schwerer.


Die Arbeitstiefe des Schwingpflugs wird größer, wenn man die Griffe (Sterzen) runterdruckt, das kann man sich vorstellen. Beim Karrenpflug verhält es sich wegen des Karrens und des Hebeleffekts andersrum. Da musste man auch erst einmal umdenken. Man sollte meinen, es wäre einfacher den Karrenpflug zu bedienen, weil der Karren einem Gewicht abnimmt. Ich fand die Arbeit mit dem Schwingpflug angenehmer, weil er mir besser zu steuern vorkam und dadurch mein Kraftaufwand auch geringer sein konnte.  


Die Pferde wurden von unseren Profis geführt, das lernt man leider nicht mal eben in einem Seminar. Während andere mit Pflügen dran waren, konnte ich meinen Sammeltrieb ausleben: Im Boden steckten noch viele Kartoffeln vom Vorjahr und kamen durch das Pflügen ans Tageslicht. Die meisten waren matschig. Aber die, die tief genug überwintert haben, wurden eingesammelt. 

Auf dem Acker wachsen mittlerweile Kartoffeln und Flachs. Aber dazu kommen wir wann anders...

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